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Rheinische Post: Ruhe in Nahost

Düsseldorf (ots)

Von Helmut Michelis
Die israelische Ankündigung eines Waffenstillstands mit der 
radikal-islamischen Hamas und das gleichzeitige Angebot von 
Friedensgesprächen mit dem Libanon haben gestern überraschend neue 
Bewegung in den Nahostkonflikt gebracht. Zwar ist das allgemeine 
Misstrauen nachvollziehbar groß, ob diese Waffenruhe lange hält. Auch
interpretieren beide Seiten die Vereinbarung offenbar 
unterschiedlich. Doch für eine zumindest vorläufige Ruhe spricht, 
dass die Hamas sich als Sieger fühlen darf: Ein Jahr nach ihrem 
Putsch wird sie nun als Gesprächspartner akzeptiert  eine bittere 
Pille für den Palästinenser-Präsidenten Abbas. Seine Hoffnungen, den 
Gazastreifen wieder unter Kontrolle zu bringen, sind damit in weite 
Ferne gerückt. Denn mit der Vereinbarung wird zwangsläufig indirekt 
die Teilung der Palästinensergebiete als Tatsache anerkannt.
Diese Zerstrittenheit könnte Israel als Vorteil nutzen. Auf 
israelischer Seite profitiert auf jeden Fall der angezählte 
Ministerpräsident Olmert von der Waffenruhe. Er zeigt sich politisch 
handlungsfähig, kann von den Korruptionsvorwürfen gegen ihn ablenken.
Unabhängig davon ist das Schweigen der Waffen ein Segen für die 
Menschen im Gazastreifen und den angrenzenden israelischen Gebieten.

Pressekontakt:

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Telefon: (0211) 505-2303

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