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Rheinische Post: Rüttgers erneuert Kritik an Merkels Bildungsvorstoß: "Bildung ist kein Allheilmittel" / Nordrhein-westfälischer Ministerpräsident fordert neues Rollenverständnis der CDU

Düsseldorf (ots)

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident
und stellvertretende CDU-Vorsitzende Jürgen Rüttgers hat eine 
grundlegende Neuorientierung der CDU verlangt. In einem Gastbeitrag 
für die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Montagausgabe) 
fordert Rüttgers die Einheit der Union: "Volkspartei sein heißt, 
Wirtschafts- und Sozialpolitik nicht als Gegensätze, sondern als 
Einheit zu verstehen. Deshalb ist es so wichtig, dass die Partei 
nicht in einzelne Flügel zerfällt." Der CDU-Politiker weiter 
wörtlich: "Nur gemeinsam sind wir stark. Wer die Partei in Flügel 
spaltet, beschädigt die Seele der CDU." Rüttgers sieht "durch den 
Niedergang der SPD" eine grundlegende Veränderung der politischen 
Landkarte. "Unser Parteiensystem ist in einem Umbruch wie noch nie in
der Geschichte der Bundesrepublik." Daraus resultiere, dass die CDU 
"die einzige Volkspartei" sei. Die Partei müsse deshalb ihre Rolle 
neu definieren: "Sie muss die unterschiedlichen Interessen und 
Bedürfnisse noch besser als bisher integrieren. Sie muss die 
besondere Fähigkeit der Volkspartei zum Kompromiss und zur 
Kooperation stärken." Die Partei müsse deshalb Wirtschaftspolitik als
Sozialpolitik verstehen und umgekehrt. Kritisch äußerte sich der 
Düsseldorfer Regierungschef zu Forderungen der CDU-Bundesvorsitzenden
Angela Merkel, die in der vergangenen Woche "Bildung für alle" als 
Schlüssel zur Bewältigung der sozialen Probleme in der deutschen 
Gesellschaft ausgemacht hatte. "Wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, 
dass mehr Bildung, auch nicht für alle und alles ein Allheilmittel 
ist", schreibt Rüttgers in der "Rheinischen Post". Rüttgers weiter: 
"In diesem Land gibt es auch Menschen, denen es nicht gelingt, durch 
mehr Bildung auch mehr Wohlstand zu erlangen - Menschen, die keine 
Bildungsangebote mehr bekommen, weil sie den harten Anforderungen des
Arbeitsmarktes scheinbar nicht genügen. Auch um diese Menschen muss 
sich die CDU kümmern."

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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