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Rheinische Post: Bsirske fliegt Kommentar VON THOMAS REISENER

Düsseldorf (ots)

Was Verdi-Chef Frank Bsirske sich da erlaubt,
ist an Unverschämtheit kaum zu überbieten. Unverschämt der Lufthansa 
gegenüber, aber unverschämt auch gegenüber den eigenen 
Gewerkschaftsmitgliedern: Da treibt Deutschlands mächtigster 
Gewerkschaftsboss sein Fußvolk am Boden in einen spektakulären 
Arbeitskampf gegen die Lufthansa. Anstatt seinen Mannen beizustehen, 
fliegt er dann aber selbst samt Frau fünf Wochen in die Südsee. 
Erster Klasse. Mit der Lufthansa, von der er sich auch noch die 
Tickets schenken lässt. Als Aufsichtsratsmitglied stehen Bsirske 
solche Freiflüge zu. Aber muss er sie deshalb auch annehmen? Zu einem
Zeitpunkt, zu dem seine Gewerkschaft der Lufthansa mit einem 
tagelangen Streik ohnehin schon 50 Millionen Euro Schaden zufügt? Und
wie wirkt diese Streikbrecherei auf die Gewerkschafts-Genossen? Der 
Interessenkonflikt, in dem Bsirske als Streik-Führer und 
gleichzeitiger Lufthansa-Aufsichtsrat stand, war auch ohne diesen 
Skandal schon schwer zu ertragen. Aber mit seinem Freiflug hat 
Bsirske seiner unglücklichen Doppelrolle die Krone aufgesetzt. Ein 
nach dem Streik ehrlich gekauftes Air-France-Ticket hätte ihn vor 
dieser Bauchlandung bewahrt.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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