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Rheinische Post: Kommentar: Vermittlerin Merkel

Düsseldorf (ots)

Der Kaukasus-Krieg wird Langzeitfolgen
entwickeln und das politische Klima verändern. Ob das Russland 
beeindruckt? Vorerst nicht. Die USA werden das Land aber nicht mit 
der Drohung einer internationalen Isolation auf den Weg der Tugend 
führen. Die Deutschen glauben eher an Friedensfortschritte durch 
Einsatz anderer Mittel. Außenminister Steinmeier wirbt für einen 
moderaten Kurs gegenüber dem Kreml. Bundeskanzlerin Angela Merkel 
wird heute beim Treffen mit Russlands Staatschef Medwedew in Sotschi 
mit Kritik sicherlich nicht hinter dem Berg halten. Sie wird aber 
auch auszuloten versuchen, wie in der Friedensfindung Fortschritte 
gemacht werden können, ohne verbale Aufrüstung. Beim letzten 
Nato-Treffen im Frühjahr in Bukarest gab es wegen des Widerstandes 
von Angela Merkel keinen Aufnahmebeschluss für Georgien. Vielleicht 
stempelt das Merkel heute zu einer allseits akzeptierten 
Vermittlerin. Die Kanzlerin kennt die russische Angst vor der 
Umzingelung.
Sicherlich gibt es keine Lösung des Kaukasus-Konfliktes über Nacht. 
Eine Zwischenlösung muss her, damit die Kontakte zwischen Russland 
und dem Westen nicht ernsthaft beschädigt werden und es nicht zu 
einer gefährlichen Konfrontation kommt.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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