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Rheinische Post: EU-Sanktionen Kommentar VON GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Die EU dreht den Russen den Ölhahn zu und
verstopft ihnen ihre wichtigste Einnahmequelle. Welch ungewöhnliche 
Perspektive. Aber wie anders soll man es denn verstehen, wenn 
Frankreichs Außenminister Kouchner sagt, die EU denke über Sanktionen
nach? Vor Tagen hatte er dies noch weit von sich gewiesen. Frankreich
ist EU-Ratspräsident und muss sich überlegen, wie es den Sondergipfel
am Montag zum Krieg im Kaukasus inhaltlich gestalten will. Und welche
Druckmittel hat die EU eigentlich? Sie kann geschlossen auf die 
Einfuhr von russischem Öl und Gas verzichten. Das wäre dann eine 
etwas andere Art der Selbstverstümmelung. Deutschland bezieht rund 32
Prozent seines Öls aus Russland, bei Gas sind es über 40 Prozent. 
Ohne Lieferalternative würde die Wirtschaft massive Schwierigkeiten 
bekommen, die Privathaushalte nicht minder. Doch wenn die EU wie auch
immer geartete Sanktionen beschließen sollte, hätte Russland 
wirkungsvollere Maßnahmen, uns zu schaden, wenn es seinerseits am 
Ölhahn auch nur spielt. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass 
Sanktionen uns eher selbst schaden. Und Russland auf Konferenzen zu 
schneiden oder gar nicht erst einzuladen, ist angesichts globaler 
Probleme kaum möglich.

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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