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Rheinische Post: Arzneipreise: Fehler im System Kommentar VON ANTJE HÖNING

Düsseldorf (ots)

Medikamente sind der Kostentreiber Nummer eins
im Gesundheitswesen. Der Grund: Die Pharma-Industrie bietet immer 
bessere Arzneien an, die ihren Preis haben müssen. Schließlich dauert
die Entwicklung einer neuen Pille in der Regel zehn Jahre und ist von
Rückschlägen begleitet. Daneben gibt es auch Hersteller, die mit 
Scheininnovationen oder überteuerten Generika Kasse machen. Daher 
versuchen Kassen verständlicherweise, Hersteller über Rabattverträge 
zu Preissenkungen zu zwingen, die den Beitragszahlern zugute kommen. 
Doch die Gestaltung der AOK-Rabattverträge ist fragwürdig. Erst 
verbandelten die AOK sich mit kleinen Herstellern, die der Nachfrage 
nicht gewachsen waren. Nun wählen sie zum dritten Mal binnen zwei 
Jahren neue Hersteller aus und zwingen viele Patienten zu einem 
Wechsel ihrer Arznei. Das kann gerade ältere Menschen so 
verunsichern, dass Einnahmefehler programmiert sind. Das Vorschreiben
einzelner Hersteller hat zudem sozialistische Züge. Am Ende kurieren 
Rabattverträge eben doch nur die Symptome. Wer wirklich Wettbewerb im
Gesundheitssystem will, muss die Eigenverantwortung der Menschen 
durch höhere Selbstbeteiligung (bei gleichzeitiger Beitragssenkung) 
stärken. Erst dann werden Patienten zu echten Nachfragern, die 
überteuerte Pharma-Riesen zu Wettbewerb zwingen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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