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Rheinische Post: Moskau steigt aus Kommentar VON GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Der Ausstieg Russlands aus den Iran-Gesprächen
ist alarmierend. Es zeigt, dass sich im Weltsicherheitsrat eine 
gefährliche Blockadepolitik ankündigt. Russland und die USA werden 
sich das Leben dort schwer machen. Hintergrund ist der 
russisch-georgische Krieg. Das Beängstigende ist, dass Krisen und 
Konflikte anderswo auf der Welt nicht oder nicht rechtzeitig gelöst 
werden können, weil Washington oder Moskau ihr Veto einlegen werden. 
Das Ganze erinnert an die Blüte des Kalten Krieges, als es nicht mehr
um die gute Sache ging, sondern bloß noch darum, dem anderen 
gründlich eins auszuwischen. Bundesaußenminister Steinmeier warnt, 
dass die Entwicklung in die falsche Richtung geht. Er sagt es 
diplomatisch höflich. Er erwartet künftig mehr Konfrontation statt 
Kooperation. Im Fall Iran ist das besonders gefährlich. Steinmeier 
hat lange dafür gekämpft, dass im Atomstreit mit Teheran eine 
diplomatische Lösung gefunden werden kann. Doch dazu ist Russlands 
Beitrag notwendig. Wer glaubt, das Problem erledige sich nun von 
allein, handelt grob fahrlässig. Israel wird nie eine iranische 
Atombombe dulden. Wer die Rede von Irans Präsidenten Achmadinedschad 
in New York verfolgt hat, weiß, der Mann verkörpert einen Risiko.

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