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Rheinische Post: Ohne Ypsilanti

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Die hessische SPD-Chefin Andrea Ypsilanti hat alles auf eine Karte
gesetzt und verloren. Nach den Regeln der Politik gibt es für sie 
keine Zukunft mehr an der Spitze des Landesverbands. Sie sollte auch 
im eigenen Interesse zügig abtreten und den Weg für einen 
glaubwürdigeren Nachfolger frei machen. Alles andere würde den 
ohnehin anstehenden Leidensweg der hessischen SPD unnötig verlängern.
Noch drängt sie niemand offen, so dass sie in Würde zurücktreten 
kann. Zögert Ypsilanti über das Wochenende hinaus, könnte es 
demütigend für sie werden, egal welche Position sie dann noch 
innehat.
Die Landes-SPD, einst der Stolz der Sozialdemokraten bundesweit, 
hinterlässt sie als Trümmerhaufen. Und das ist vor allem ihre Schuld,
auch wenn sich die Abweichler erst reichlich spät zu ihrem Gewissen 
bekannten. Ihr Griff nach dem Amt der Ministerpräsidentin trug 
zuletzt missionarische Züge. Das passt nicht zu einer pragmatischen 
Politik für das wirtschaftsstärkste Land der Bundesrepublik.
Man mag die kalte Machtpolitik von Amtsinhaber Roland Koch 
kritisieren. Aus seiner Wahlniederlage hat er gelernt. Jetzt bekommt 
er eine zweite Chance, dieses Bild zu korrigieren. Die verhärteten 
Fronten haben sich aufgelöst. Das tut dem Land gut.

Pressekontakt:

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