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Rheinische Post

Rheinische Post: Zwangs-Vorstellung

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Die Idee einer Zwangsanleihe für Reiche zur Ankurbelung der 
Wirtschaft sollte möglichst schnell in der Asservaten-Kammer 
untauglicher Konjunktur-Instrumente verschwinden. Immerhin darf sie 
für sich in Anspruch nehmen, der bislang unsinnigste Vorschlag im 
kunterbunten Allerlei der Vorstöße für mehr Wirtschaftswachstum zu 
sein.
Eine Zwangsanleihe wäre für den Staat so etwas wie ein 
Offenbarungseid, dass er als Kreditnehmer kein Vertrauen mehr 
genießt. Wenn der hessische SPD-Spitzenkandidat Schäfer-Gümbel die 
Reichen zur Kasse bitten will, sollte er für einen höheren 
Grenzsteuersatz eintreten. Oder er sollte bei der Rückzahlung 
staatlicher Schulden die Wohlhabenden stärker belasten. Das wäre 
wenigstens ehrlich.
Auch konjunkturell bringt die Idee nichts. Wenn die Reichen einen 
Teil ihres Vermögens für niedrig verzinsliche Zwangsanleihen 
bereithalten müssen, werden sie mehr sparen, um ihre Zinsverluste zu 
kompensieren. Das bedeutet Nachfrageausfälle.
Zugleich würde der Fiskus damit direkt in den Kapitalmarkt 
eingreifen. Es wäre der Beginn staatlicher Investitionssteuerung. 
Dass die öffentliche Hand besser wirtschaften kann, gehört offenbar 
zur Zwangs-Vorstellung des linken Sozialdemokraten.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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