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Rheinische Post: Deutsche Diplomatie

Düsseldorf (ots)

Von Gregor Mayntz
Frankreichs Staatspräsident Sarkozy jettet in den Nahen Osten, um 
einen Waffenstillstand zu erreichen. Auch Tschechien, Schweden und 
Russland entsenden Vermittler. Und was tun Kanzlerin und 
Außenminister? Sie telefonieren. Dabei haben deutsche Präsidenten, 
Kanzler und Minister in früheren Konflikten gute Dienste leisten 
können. Die öffentliche Zurückhaltung hat drei Gründe: Erstens teilt 
Berlin die Sicht Israels, sich gegen den nicht endenden Beschuss aus 
dem Gaza-Streifen wehren zu müssen. Ein undifferenzierter Appell 
würde Ursache und Wirkung verwischen und eine Lösung erschweren.
Zweitens bilden Frankreich, Tschechien und Schweden die EU-Troika. 
Das zeigt, wie abgemeldet Deutschland offiziell ist, wenn es sich 
weder bei der Uno noch in der EU aktuell in der Pflicht befindet.
Drittens müsste jede große Initiative durch eigenes Engagement 
unterfüttert sein. Einzelne CDU- und SPD-Politiker können sich 
Bundeswehrsoldaten als Blauhelme in Nahost vorstellen. Ob dafür aber 
die Mehrheit wirklich zustande käme, scheint die Regierung zu 
bezweifeln. Hoffen wir auf Option Nummer vier: Die besten Missionen 
sind die vertraulichen. Ein deutscher Nahost-Sonderbotschafter ist 
unterwegs. Drücken wir ihm die Daumen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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