Rheinische Post: Metro: Rendite zählt
Düsseldorf (ots)
Von Georg Winters
Die Rituale der Börse mögen bizarr erscheinen, aber sie folgen rationalen Überlegungen. Wer Arbeitsplätze abbaut, spart Kosten, mehrt den Gewinn und damit für die Eigentümer den Wert eines Unternehmens. Dieser vereinfachten Logik ist gestern der Aktienkurs der Metro gefolgt - und gestiegen. Aus Sicht der großen Familienclans, denen die Metro gehört, war das dringend nötig. Während so mancher Mitarbeiter um seinen Job bangt, wurmt es die Haniels und Schmidt-Ruthenbecks gewaltig, dass sich der Wert ihres Investments in Deutschlands größten Handelskonzern binnen weniger Monate halbiert hat. An der Stelle sollten sich alle von dem Gedanken verabschieden, große Eigentümerfamilien tickten grundsätzlich anders als die vielerorts als Heuschrecken verschrieenen Finanzinvestoren. Am Ende zählt auch bei der Metro nur die Rendite. Das weiß Konzernchef Eckhard Cordes. Deshalb streicht er alles, was den Ansprüchen nicht genügt. Daraus hat Cordes nie ein Geheimnis gemacht. Einfacher wird sein Job deshalb nicht. Die Diskussion darüber, ob der Manager sich als gleichzeitiger Chef von Metro und Haniel nicht zu viel aufgeladen hat, wird erst dann verstummen, wenn sich Erfolg einstellt. Andernfalls wird der Druck gewaltig.
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