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Rheinische Post: Hoffnung im Irak Kommentar Von Matthias Beermann

Düsseldorf (ots)

Um Missverständnissen gleich vorzubeugen:
Natürlich ist der Irak noch lange kein friedliches Land. Von 
Normalität ist das Leben der Menschen zwischen Euphrat und Tigris 
noch weit entfernt. Trotzdem: An diesem Wochenende ist der Irak der 
Rückkehr zu geordneten Verhältnissen und einem Ende der Gewalt 
wenigstens psychologisch einen großen Schritt näher gekommen. Dass 
die Regionalwahlen dort weitgehend friedlich verlaufen sind, dass 
sich Millionen Iraker in die Wahllokale wagten, das alles sind 
ermutigende Anzeichen. Gewiss, eine Million Soldaten und Polizisten 
mussten den Urnengang schützen, der unter Hochsicherheitsbedingungen 
stattfand. Aber so war es auch bei den letzten Wahlen 2005 gewesen, 
und trotzdem kam es damals zu zahlreichen Anschlägen und Massakern 
zwischen den Volksgruppen. Diesmal war das Klima entspannter. Die 
Parteien der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit boykottierten die Wahl
nicht, und die Schiiten hatten ihrerseits auf die Bildung einer 
provozierenden Einheitsfront verzichtet. Es ging bei dieser Wahl 
nicht mehr in erster Linie um Konfessionen, sondern um Lösungen für 
die banalen Probleme des täglichen Lebens. Das zeigt: Im Irak gibt es
wieder Hoffnung.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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