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Rheinische Post: Der Hoeneß-Euro Kommentar Von Martin Beils

Düsseldorf (ots)

Dem früheren Bundesarbeitsminister Walter
Riester gelang es, dass eine Rente nach ihm benannt wurde. Peter 
Hartz hinterlegte ein mit römischen Ziffern benanntes Bündel im 
politischen Raum. Und Joachim Gauck bekam eine ganze Behörde. Nun 
scheint es, als wolle sich Uli Hoeneß auch so ein Denkmal setzen: den
Hoeneß-Euro zu Gunsten einer angeblich notleidenden Fußball-Liga. Mit
Gedanken über eine in die Fernsehgebühren eingearbeitete Zwangsabgabe
für alle Haushalte bereichert der scheidende Manager des FC Bayern 
München die Diskussion. Rund 55 Prozent der Deutschen bezeichnen sich
zwar als Fußball-Fans. Die Idee aber, dass auch der Rest der 
Bevölkerung die Millionengehälter der Unterhaltungskünstler in kurzen
Hosen finanzieren soll, ist aberwitzig. Die Allgemeinheit tut schon 
genug für die blühende Liga, die gerade erst neue Rekordzahlen 
vorlegte. Ein Beispiel: Auch wenn sich Hoeneß' FC Bayern rühmt, sein 
Stadion komplett selbst zu finanzieren, haben die Bürger doch einen 
Großteil der Investition getragen, Bahnanschluss und Autobahnzufahrt 
kosteten 200 Millionen Euro. Hoeneß liefert als Chef der "Abteilung 
Attacke" eine formvollendete Provokation, mehr nicht.

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