Rheinische Post: EU-Rentenskandal Von Anja Ingenrieth
Düsseldorf (ots)
Der Renten-Skandal bedient die schlimmsten Klischees von Brüsseler Raffkes. Schlimm genug, dass EU-Abgeordnete luxuriöse Zusatz-Renten in einem Fonds erwerben können, dessen Beiträge zu zwei Dritteln aus dem EU-Etat also vom Steuerzahler gezahlt werden. Doch es geht noch dreister. Die waghalsigen Manager verspekulierten sich mit Geschäften in der Finanz-Krise. Und nun wollen die betroffenen Anleger, dass das Parlament mit dem Geld von Europas Bürgern für die Millionen-Fehlbeträge einspringt. Das darf auf keinen Fall geschehen. Volksvertreter sollten für die Interessen der Basis kämpfen nicht für ihre eigenen. Wie Otto-Normal-Anleger müssen sie die Defizite selbst ausbaden. Klar ist auch: Die EU muss Schluss machen mit Privilegien, die zum Missbrauch einladen. Deutschland verrechnete die Zusatz-Pensionen als nahezu einziges Land der Gemeinschaft korrekt mit den nationalen Ansprüchen seiner EU-Abgeordneten. Daher war der freiwillige Fonds nur für Steuerschummler und Kurzzeit-Parlamentarier unterhalb der heimischen Anspruchs-Schwelle lukrativ. Unter dem ramponierten Ruf durch Doppel-Kassierer leiden aber alle Abgeordneten auch die mit weißer Weste.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell