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Rheinische Post: Neue Töne aus Iran

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Irans Präsident Mahmud Achmadinedschad gibt sich wenige Tage nach 
seinen antiisraelischen Hasstiraden auf der Genfer Konferenz gegen 
Rassismus erstaunlich moderat. Hatte Iran bislang eine 
Zwei-Staatenlösung im palästinensisch-israelischen Konflikt 
abgelehnt, so gewinnt er diesem Zukunftsmodell offenbar nun einige 
Reize ab. Wer aber von zwei Staaten spricht, akzeptiert dann auch 
zwei Staaten in ihrer territorialen Existenz. Es bedeutet in letzter 
Konsequenz die Anerkennung Israels. Das liefe auf die Neuausrichtung 
iranischer Israelpolitik hinaus und unterstreicht, dass Friede in 
Nahost ohne die Einbindung des Mullah-Regimes kaum möglich ist.
Ob die Ankündigung aus Teheran ernst gemeint ist oder nur taktische 
Gründe hat, ist rasch geklärt. Iran muss seine Unterstützung für die 
Israel bekämpfenden Hamas- und Hisbollah-Extremisten einstellen. So 
kann der schiitische Gottesstaat überzeugend darlegen, dass er seiner
gewachsenen Verantwortung in der Region auch nachkommt. US-Präsident 
Obama war politisch offensiv auf Iran zugegangen. Das Mullah-Regime 
kann die Flexibilität in der amerikanischen Außenpolitik nicht 
einfach ignorieren, ohne sich dem Verdacht einer Verweigerungspolitik
auszusetzen. Nun ist Achmadinedschad am Zug.

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