Rheinische Post: Nahost-Friede
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Barack Obama fordert für die Palästinenser einen eigenen Staat. Auch sein Vorgänger George W. Bush hatte dies getan. Der Unterschied liegt darin, dass Obama sich der Umsetzung dieses Gedankens wirklich verschreibt. Er scheut sich nicht, die Israelis zu brüskieren. Wann hat es das schon gegeben, dass ein amerikanischer Präsident einen Friedensplan vorlegt, ohne ihn detailliert mit der Regierung in Jerusalem abzustimmen. Im übrigen beklagen das auch die Palästinenser. Doch öffnet Obamas bestimmende Initiative wahrscheinlich den einzig gangbaren Weg. Über Jahre wurde über Pläne und Vorschläge geredet und gefeilscht. Die meisten wurden zerredet, Fortschritte minimiert. Nun wird etwas vorgegeben, was beiden Seiten schwerfällt zu akzeptieren. Doch der umgesetzte Kompromiss nutzt beiden. Obamas Friedensinitiative, die er Anfang Juni in Kairo vorstellen wird, geht von zwei unabhängigen lebensfähigen Gemeinwesen aus. Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines entmilitarisierten Palästina funktioniert nur, wenn die USA Sicherheitsgarantien für beide Seiten übernehmen. Dann gewinnen die USA auch in der moslemischen Welt die Glaubwürdigkeit zurück, die sie mit ihrer robusten Politik gegenüber den Moslems unter Bush eingebüßt haben.
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