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Rheinische Post: Kriminalitäts-Falle

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Die Statistik der Straftaten ist ein Feld, das die Parteien gern 
polemisch ausnützen. Gerade die Union, die nach dem Urteil der Bürger
die höchste Kompetenz beim Thema innere Sicherheit genießt, ist dafür
besonders anfällig. Wie das Beispiel des hessischen 
Ministerpräsidenten Koch zeigt, kann dabei der Schuss auch nach 
hinten losgehen. Der CDU-Politiker verlor 2008 beinahe sein Amt, als 
er sich nach den brutalen Bildern in Münchens U-Bahn für mehr Härte 
gegen ausländische Täter aussprach.
In die umgekehrte Falle könnte jetzt Innenminister Wolfgang Schäuble 
(CDU) tappen. Er bezeichnete den Rückgang der Straftaten, 
insbesondere der Gewaltkriminalität, als erfreuliches Ergebnis. 
Deutschland sei ein sicheres Land, stellte ein zufriedener 
Polizeiminister fest.
Das mag sein, aber greift zu kurz. Dass im öffentlichen Raum, auf 
Straßen und Plätzen, die Gewaltkriminalität drastisch zunimmt, 
erzeugt beim Bürger ein Gefühl der Unsicherheit. Denn die große 
Mehrzahl der Gewaltakte, Beziehungstaten oder Gruppenkonflikte 
berührt die Menschen im Alltag kaum, so schlimm solche Taten im 
Einzelnen sind. Unsichere Straßen und Plätze bedrücken hingegen 
schon. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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