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Rheinische Post: Dreifachmord wirft Fragen auf Von Jürgen Stock

Düsseldorf (ots)

Die tödlichen Schüsse von Schwalmtal-Amern
haben die Opfer völlig unvorbereitet getroffen. Weder Anwälte noch 
Gutachter konnten damit rechnen, dass ihnen in der idyllischen 
Einfamilienhaussiedlung Gefahr droht.
Doch Angehörige des Täters wussten, wie aggressiv der Mann war. Sie 
erheben schwere Vorwürfe gegen die Mönchengladbacher Justiz, die fast
drei Jahre lang vergeblich versucht hatte, Hans P. zur Rechenschaft 
zu ziehen oder doch zumindest aus dem Verkehr zu ziehen. Der Fall 
weckt Erinnerungen an eine Reihe von Pannen in der Mönchengladbacher 
Justiz. Zuletzt musste in Viersen ein Sexualtäter wegen überlanger 
Verfahrensdauer auf freien Fuß gesetzt werden. Auch im Fall P. wurde 
sehr lange ermittelt. Auch P. war bis zu seiner Festnahme nach den 
Schüssen in Amern ein freier Mann. Aber das hat er nicht einer 
Schlamperei von Ermittlern, sondern der Entscheidung des Gerichts zu 
verdanken.
Die Richter folgten in ihren Entscheidungen Gutachtern, obwohl die 
Expertisen Anlass für eine kritische Hinterfragung geboten hätten: 
Wie kann ein Mann verhandlungsunfähig sein, der seine Interessen so 
zielgerichtet wahrnehmen kann? Und wie kann man einen Menschen für 
ungefährlich halten, der mit einer tödlichen Waffe auf eine Alte Frau
losgeht. Diese Fragen warten auf eine Antwort.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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