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Rheinische Post: Rat an Rüttgers Kommentar Von Horst Thoren

Düsseldorf (ots)

Alle haben irgendwie gewonnen und auch
verloren. Denn diese Kommunalwahl kennt keinen klar erkennbaren 
Sieger, weil die Ergebnisse oft sehr personenbezogen oder von 
regionalen Besonderheiten bestimmt sind. Die CDU kann zufrieden sein.
Sie ist trotz Schrammen mit Abstand die stärkste Kraft im Land 
geblieben. Für die SPD kam es nicht so schlimm, wie die Umfragen der 
vergangenen Monate erwarten ließen. Mancherorts konnte sie sogar 
richtig punkten. Vor allem dort, wo ihr Spitzenpersonal überzeugte - 
wie in Köln, Dortmund oder Mönchengladbach. Bei den kleinen Parteien 
hat sich nicht viel geändert. Selbst die FDP, von vielen bereits 
zweistellig gehandelt, setzte nur punktuell zum Höhenflug an. Und die
Linken? Sie sind eine neue Kraft, aber nicht groß genug, um 
wesentlich Einfluss zu nehmen.
Zum Jubeln allerdings besteht für die gewählten Bürgermeister und 
Ratsvertreter wenig Anlass. Denn die Finanzlage schränkt ihren 
Handlungsspielraum ein, immer neue Aufgaben kommen hinzu. Oft genug 
sind die Mehrheitsverhältnisse in den zersplitterten 
Kommunalparlamenten so unklar, dass sich das politische Zusammenspiel
erst finden muss. Die spürbare Pleite der Städte und Gemeinden 
erfordert mehr parteiübergreifende Zusammenarbeit, aber auch Hilfe 
von Land und Bund - gerade bei den stetig wachsenden Lasten der 
Sozialleistungen.
CDU-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ist hier gefordert. Zwar hat 
die Wahl, mit zusammen 48 Prozent für das bürgerliche Lager, die 
schwarz-gelbe Regierungskoalition indirekt bestätigt, doch kann 
Rüttgers nicht sicher sein, dass das bis zur Landtagswahl im Frühjahr
2010 trägt. Für ihn ist die Lage der Kommunen ein wichtiger 
Prüfstein. Wie es um die Sozialstruktur im Land steht, lässt sich in 
den Städten und Gemeinden am unmittelbarsten ablesen. Die Bürger 
spüren an ihrem Wohnort schnell, wenn es bergab geht. Sie haben sich 
einen Rat gewählt und erwarten dessen Handlungsfähigkeit. Die 
Grundlage dazu müssen Land und Bund schaffen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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