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Rheinische Post: Eklat vor der Uno

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Wer die Charta der Vereinten Nationen vor der versammelten 
Uno-Gemeinde zerreißt, positioniert sich außerhalb der 
Weltgemeinschaft. Libyens Staatschef Muammar al Gaddafi hat dies 
getan und damit seinen Auftritt entwertet. Er zeigt in abfälliger 
Weise, was er von den Leitlinien für eine bessere Welt hält: Nichts. 
Man kann die Uno kritisieren, man muss sicherlich Reformen anmahnen, 
um die Organisation an die Entwicklung der 192 Länder und an die 
veränderten Machtverhältnisse anzupassen. Gaddafi hat die 
Vollversammlung aber zum Klamaukplatz seiner Egomanie gemacht. Er 
fordert in diesem Weltgremium mehr Demokratie und versagt sie 
vorsätzlich seinen Landsleuten. Er, ein jahrelanger Sponsor von 
Terror, nennt den Sicherheitsrat einen Terror-Rat. Gaddafi weiß 
nicht, wovon er spricht.
Ganz anders Barack Obama, der einer sich wandelnden Welt Rechnung 
trägt, indem er den bisherigen amerikanischen Führungsanspruch durch 
die Mitwirkungsaufforderung an Andere ergänzt. Obama will 
Mitstreiter, die konstruktiv an einer besseren Welt mitwirken wollen.
Er ist Realist und hat erkannt, dass die USA sich an der 
Problemlösung übernehmen würden, pochten sie auf ihre alleinige 
Vormachtstellung. Das ist ein Kurswechsel.

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