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Rheinische Post: Afghanistan-Kurs

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Afghanistan ist für die USA in doppeltem Sinn ein Ärgernis. 
Militärisch versucht eine internationale Streitmacht aus 42 Nationen 
unter Führung der USA die Gefahr des Terrorismus einzudämmen und die 
2001 von der Macht in Kabul vertriebenen Taliban an einer Rückkehr zu
hindern. Afghanische Sicherheitskräfte werden aufgebaut und die 
Gesellschaft zu mehr Demokratie angehalten. Die Bilanz nach acht 
Jahren Bemühen ist erschreckend: Die Taliban sind auf dem Vormarsch. 
Der Terrorismus ist nicht gebrochen, fast täglich gibt es Anschläge. 
Die Sicherheitskräfte sind unzureichend ausgebildet, ihre auch von 
Deutschland gelieferten Waffen landen zu einem Teil auf dem 
Schwarzmarkt, und der jüngsten Präsidentenwahl hängt die Uno das 
Schild um den Hals, auf dem steht: bedeutender Wahlbetrug.
Dass US-Präsident Obama in dieser trostlosen Situation nach einem 
Ausweg sucht und um Glaubwürdigkeit ringt, liegt auf der Hand. Doch 
mehr Soldaten allein werden es kaum richten. Es besteht die Gefahr, 
dass sich die Kämpfe nach Pakistan ausdehnen und zu einem handfesten 
Regionalkrieg entwickeln. Aus diesem Grund müssen Afghanistans 
Nachbarn aus schierem Eigeninteresse in die umfassende Friedenssuche 
eingebunden werden.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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