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Rheinische Post: Schwarzer Peter Zusatzbeitrag

Düsseldorf (ots)

von Eva Quadbeck
Parteien und Gesundheitsfunktionäre führen zurzeit den einfach 
gestrickten Sozialpolitik-Klassiker "Schwarzer Peter" auf. Plötzlich 
will niemand die Verantwortung dafür tragen, dass immer mehr 
Krankenkassen ihre Versicherten mit monatlich zusätzlich acht Euro 
zur Kassen bitten. Die Argumente der Parteien sind allesamt 
scheinheilig: Die SPD, die die Zusatzbeiträge mitbeschlossen hat, 
nimmt die Union in die Verantwortung. Die FDP, die damals in der 
Opposition saß, wäscht ihre Hände in Unschuld, verschweigt aber, dass
die von ihr angestrebte Prämie einem ähnlichen Prinzip folgt wie der 
Zusatzbeitrag. Die CDU steht zwar tapfer zu ihrer Entscheidung für 
Zusatzbeiträge, weist dafür aber mit dem Finger auf die 
Krankenkassen, die sparen sollen. Die Kassen, die zu Recht Angst 
haben, dass ihnen die Versicherten weglaufen, zetern: Das hat uns 
alles die Politik eingebrockt.
Nun hat der Krankenversicherte den Schwarzen Peter, weil er den 
Aufschlag zahlen muss und noch nicht einmal weiß, wer ihm das Ding 
zugeschoben hat. Die Versicherten sollten sich nicht tatenlos in ihr 
Schicksal ergeben. Wer keine zwingenden Gründe hat, seiner 
Krankenkasse treu zu bleiben, sollte sie im Fall des Zusatzbeitrags 
wechseln. Wenn dies massenweise geschieht, liegt der Schwarze Peter 
wieder dort, wo er hingehört: bei Kassen und Politik.

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