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Rheinische Post: Verdis trübe Bilanz

Düsseldorf (ots)

von Antje Höning
Der Krach, den eine Gewerkschaft bei Tarifverhandlungen schlägt, 
ist meist umgekehrt proportional zum Ergebnis, das sie erreicht. Das 
gilt einmal mehr für die Gewerkschaft Verdi. Sie hatte mit ihrem 
Warnstreik Pendler, Kinder und Eltern in Geiselhaft genommen, um für 
ein sattes Lohnplus bei Bund und Kommunen zu trommeln. Was hat Verdi 
erreicht? 2,3 Prozent mehr Lohn über zwei Jahre verteilt. Das ist 
nicht mehr, als die IG Metall für die Metall- und Elektroindustrie 
rausholte, die in diesem Jahr ohne (überhöhte) Lohnforderung, ohne 
Streik und ohne Schlichter ausgekommen ist.
Gleichwohl sollte Verdis Tarifkommission den Schlichterspruch 
annehmen. Mehr werden die Kommunen ohnehin nicht zahlen. Viele Städte
stehen am Rand der Pleite, und die krisenbedingten Steuerausfälle 
werden erst jetzt richtig zu Buche schlagen. Für diese Städte sind 
2,3 Prozent schon schwer verdaulich. Umso schlimmer, dass der 
Tarifvertrag ihnen keine Luft zum Atmen gibt. Not leidende Chemie- 
und Metall-Betriebe dürfen Arbeitzeiten kürzen oder Weihnachtsgeld 
stunden. Kommunen dürfen nur zahlen oder Stellen streichen. Hier 
müssen sich auch die Arbeitgeber fragen lassen, warum sie so 
phantasielos verhandelt haben.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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