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Rheinische Post: Ungeliebte Koalition von Martin Kessler

Düsseldorf (ots)

Die Wähler hängen gewöhnlich eine Zeit lang an
der Koalition, die sie gekürt haben. Deshalb lagen sowohl 
Schwarz-Gelb (1982) wie auch Rot-Grün (1998) in den Umfragen lange 
vor der Opposition  allen Startschwierigkeiten zum Trotz. Das ist 
diesmal anders. Drei von vier Wählern sind unzufrieden mit der 
Bundesregierung  nur fünf Monate nach der Entscheidung im September.
Für das miserable Erscheinungsbild der Koalition gibt es viele 
Gründe. Da trifft zum einen eine ehemalige Oppositionspartei, die 
FDP, auf eine Regierungspartei, die Union. Die einen wollen vieles 
ändern, die anderen an Bewährtem festhalten. Entsprechend ungestüm 
gehen die Liberalen vor, während die Union im Bremserhäuschen sitzt.
Zum zweiten ist das Regierungshandeln kaum sichtbar. Die großen 
Projekte wie Steuerpolitik, Gesundheitsreform oder Energiekonzept 
werden nicht Schritt für Schritt vorangetrieben, sondern versinken im
kleinkarierten Gezänk der Koalitionspartner.
Schließlich hängt FDP-Chef Westerwelle dem Traum nach, seine Partei 
bei 15 Prozent halten zu können, koste es, was es wolle. Das geht nur
gegen die Union. Der Krach ist somit programmiert. Keine guten 
Aussichten für Schwarz-Gelb.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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