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Rheinische Post: Merkels Mission

Düsseldorf (ots)

Unumkehrbar, eindeutig und vor allem unterzeichnet von einer CDU-Kanzlerin. So stellt sich Angela Merkel den Atomausstieg vor. In ihrem Umfeld wird bereits von einer historischen Leistung gesprochen, die sich in die Westbindung Adenauers, die Ostpolitik Brandts und der Europa-Politik Kohls einreihen könnte. Die sonst so pragmatische und nüchterne Regierungschefin sieht die Chance, endlich ein Regierungsprojekt umzusetzen, dass die Deutschen emotional aufwühlt, und das sie mehrheitlich wollen. Der Sicherheitsbericht der Reaktorkommission hat Merkel jedenfalls keine Steine in den Weg gelegt. Gegen den Absturz eines schweren Jumbo-Jets ist kein Meiler gesichert. Die sieben ältesten - so viel scheint sicher - werden nie wieder ans Netz gehen. Die restlichen Kernkraftwerke werden nach dem bekanntgewordenen Muster eines schrittweisen Ausstiegs von 2018 bis 2022 vom Netz genommen. So kann Merkel die Argumente zur Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit der Energiewende ernstnehmen und dennoch ein Ausstiegsdatum präsentieren, das nah dran ist an den Vorstellungen von Rot-Grün. Alles klar im Öko-Musterländle Deutschland. Warum bloß folgt uns kein anderes Land?

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