Rheinische Post: Reichensteuer
Düsseldorf (ots)
Ein Kommentar Reinhard Kowalewsky:
Ideologen aller Länder vereinigt Euch, endlich kann wieder rein nach Gesinnung entschieden werden. So wirkt die hitzige Diskussion über die sogenannte Reichensteuer in Deutschland, Frankreich und auch in den USA. Die FDP ist strikt dagegen, Grüne, Linke, die SPD und auch die evangelische Kirche finden das Konzept gut, in den Unionsparteien gibt es keine klare Linie. Tatsächlich spricht einiges für eine zeitweise höhere Besteuerung großer Vermögen und wahrscheinlich auch für eine höhere Erbschaftsteuer. Zuerst muss zwar der Staat weiterhin sparsam wirtschaften, doch anschließend muss auch Geld in die Kasse kommen, um die Staatsschulden abzubauen und eine zu starke Reduzierung staatlicher Leistungen zu verhindern. Falsch wäre es bei solchen Zielen allerdings, den Faktor Arbeit noch mehr zu belasten. Um die Arbeitslosigkeit weiter abzubauen, sollte einfache Arbeit sogar noch stärker von Steuern und Abgaben befreit werden. Dagegen werden in Deutschland Vermögen eher weniger als in vielen anderen Ländern belastet. Und es gibt nach neuen Erhebungen so viel Vermögen wie noch nie in Deutschland. Eine maßvolle Erhöhung von Steuern auf Vermögen und Erbschaften lässt sich rational begründen.
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