Rheinische Post: Eons Salami-Taktik Kommentar Von Antje Höning
Düsseldorf (ots)
Die Aufregung der Eon-Mitarbeiter ist verständlich. War der Konzern über Jahrzehnte ein Hort der Stabilität, der seinen Aktionären sichere Dividenden und seinen Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze bot, bleibt nun kein Stein mehr auf dem anderen. Die Ursachen der Krise sind hausgemachte Fehler (langfristige Gaslieferverträge, später Einstieg in den grünen Strom) und der abrupte Ausstieg aus der Atomkraft, mit dem die Bundesregierung dem größten deutschen Meiler-Betreiber die Geschäftsgrundlage teilweise entzogen hat. Eon steht der größte Stellenabbau seiner Geschichte ins Haus. Und die Zentrale in Düsseldorf, die der Vorstand erst in den vergangenen Jahren stark erweitert hatte, muss als erste bluten. Nachhaltiges Management sieht anders auch. Zu Recht stören sich Mitarbeiter auch an den spärlichen Informationen. Der Vorstand beschwört zwar stets die Sozialpartnerschaft. Doch anstatt ein durchgerechnetes Konzept auf den Tisch zu legen, aus dem für jeden Standort Zukunft und Besetzung erkennbar sind, gibt es die Informationen scheibchenweise. Salami-Taktik, das sollte der erfahrene Eon-Chef Johannes Teyssen wissen, war noch nie ein gutes Mittel von Personalpolitik.
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