Rheinische Post: Europa muss den Griechen helfen
Düsseldorf (ots)
Die Zeit für eine Rettung Griechenlands wird langsam knapp. Die Finanzmärkte glauben nicht daran, dass selbst ein straffes und mutiges Sparprogramm das Land vor der Pleite bewahren kann. Zu hoch sind Schuld und Zinsen, zu gering die Wirtschaftsleistung. Wahrscheinlich wird Griechenland selbst bei gutem Willen noch nicht einmal in der Lage sein, die Auflagen von EU und Internationalem Währungsfonds zu erfüllen. So hart es klingt, das Land wird um eine geordnete Insolvenz nicht herumkommen. Das wissen auch der französische Staatspräsident und die deutsche Kanzlerin. Dass sie die Pleite aufschieben, hat vor allem damit zu tun, dass für eine Auffanglösung noch die richtigen Instrumente fehlen. Das ist erst der Fall, wenn Anfang Oktober das Rettungspaket II steht. Dem Land würde ein Schuldenschnitt wieder Luft zum Atmen verschaffen. Die Märkte wüssten endlich, woran sie sind Radikallösungen wie der Austritt aus der Währungsunion helfen indes nicht weiter. Griechenland würde erneut ins Chaos stürzen. Eine Kapitalflucht wäre die Folge, und die Märkte würden den nächsten Schuldenkandidaten - etwa Irland, Spanien oder Portugal - testen. Es mag den Euro-Skeptikern passen oder nicht: Man darf Griechenland nicht seinem Schicksal überlassen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell