Rheinische Post: Ja zum "Trojaner"
Düsseldorf (ots)
Ein Kommentar von Reinhold Michels:
Der Chaos Computer Club hat gewollt-ungewollt ein Meinungs- und Stimmen-Chaos zur Ausspähung von Rechnern im Zuge der notwendigen Kriminalitäts-Bekämpfung angerichtet. Man sollte endlich die Kirche im Dorf lassen und die von Staats wegen programmierten Viren - nach richterlicher Genehmigung - weiter benutzen und nicht auf diese "Trojaner"-Methode verzichten. Eines darf sich der von den Kriminellen stets aufs Neue herausgeforderte Staat nicht leisten: Dinge zu unterlassen, die er mit guten Rechtsgründen tun kann. Der Vorwurf des drohenden Überwachungsstaates wird gerne und schnell erhoben von Menschen, deren Sensibilität in Bezug auf Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung (Artikel 2 des Grundgesetzes) achtenswert ist. Man wünschte sich dieses Feingefühl nur auch gegenüber den Aufgaben der Sicherheitsorgane und gegenüber potenziellen Verbrechensopfern. Die Polizei muss im Kampf gegen Kinderpornografie und andere Verbrechen im weltweiten Netz "auf Streife" gehen, wie es NRW-Innenminister Ralf Jäger zu Recht gefordert hat. Zu einer intelligenten Fahndung, die auf der Höhe der technischen Zeit zu sein hat, gehört es zwingend, die Computer Hochverdächtiger zu infiltrieren.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell