Rheinische Post: Kirch-Streit zu Ende
Düsseldorf (ots)
Der Streit zwischen der Deutschen Bank und Leo Kirch kennt keine Sieger und Verlierer. Kirch hat zu Lebzeiten die Pleite seines gigantischen Medienimperiums nie wirklich verwunden, auch wenn er danach noch einmal einen Neuanfang wagte. Rolf Breuer hat der Streit den Rest seiner Karriere bei der Deutschen Bank gekostet. Und deren Image litt gewaltig darunter, dass ihr Chef sträflich fahrlässig über Kirchs Bonität sinnierte. Alle Beteiligten können also froh sein, wenn der Streit beendet wird. Zwar dürfen sich Kirchs Anwälte und Nachfahren jetzt auf die Schulter klopfen und sagen: Seht, die Deutsche Bank fühlt sich schuldig und zahlt. Nur: Erstens ist der in Rede stehende Betrag meilenweit von der einstigen Forderung Kirchs entfernt. Zweitens wäre ein Vergleich kein formales Schuldeingeständnis; alle wissen, dass Kirchs Pleite vor allem eine Folge von Missmanagement und nicht von Interview-Äußerungen war. Drittens hätten Kläger und Beklagte die sich jetzt anbahnende Lösung schon 2011 haben können. Damals lag ein Vergleichsvorschlag auf dem Tisch. Anstatt den zu akzeptieren, haben die Erben Kirchs und die Vertreter der Bank die Justiz noch einmal zehn Monate beschäftigt. So etwas nennt man Zeitverschwendung.
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