Rheinische Post: Kommentar: Christen und Koran
Düsseldorf (ots)
Als Papst Benedikt XVI., der am Montag 85 Jahre alt wird, nach der WM 2006 Deutschland besuchte, wiederholte er in beinahe jeder Rede einen Weckruf an die überwiegend laue europäische Christenheit: "Geht hin zur Kirche und bekennt euch." Also, wie wäre es, wenn sich wieder mehr christlich Getaufte auf ihre kulturell-religiösen, die zu Unrecht verspotteten abendländischen Wurzeln besönnen, anstatt heute in den Fußgängerzonen ängstlich und verdruckst an radikalen Muslimen vorbei zu huschen, die - mit welcher Motivation auch immer - die Heilige Schrift des Islam gratis anbieten. Der selbstbewusste Christenmensch weiß um den Wert seiner Überzeugung, er achtet andere Religionen und tritt nicht in den Schmutz, was ihnen heilig ist. Wenn sich dieser Christenmensch auch ein wenig unterrichtet hat über die vom Verfassungsschutz beobachteten radikalislamischen Koranverteiler, dann wird er sich nicht provozieren lassen - und verführen wohl schon gar nicht. Und jeder, ob Christ oder Mohammedaner, sollte sich bewusst sein, dass Vernunft und Religion sich nicht ausschließen, vielmehr einander bedingen, eine Tatsache, welche die Fundamentalisten aller Religionen mit ihren Pathologien nicht begreifen wollen.
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