Rheinische Post: Zote gegen Papst
Düsseldorf (ots)
Einer der Kritiker des elenden Satire-Versuchs zu Lasten des Papstes hat Recht, wenn er den Seelenkenner Sigmund Freud zitiert, wonach Schwachsinn und Geschmacklosigkeit Geschwister sind. Die optische Zote der sonst oft unterhaltsamen Zeitschrift "Titanic" bringt kurzfristig Quote. Beschmutzen schafft Nutzen. An Bord der "Titanic" knallen Korken. Nicht nur der erwähnte Kritiker, sondern auch viele andere fragen sich, ob an Deck auch so gejuxt würde über einen schäbigen Streich, wenn nicht der alte Herr im Vatikan, sondern beispielsweise der höchste Geistliche der Islamischen Republik Iran so grob beleidigt worden wäre. Die Christen werden in den für sie gefährlichen Weltgegenden verfolgt, drangsaliert, getötet. Im sicheren Hafen Europa besteht die dekadent-gewinnsüchtige Neigung, gegen die wahrlich nicht sündenfreie Römische Weltkirche die Dreckschleudern zu betätigen. Da geht's einem nicht an den Kragen, das stiftet Partylaune und klammheimliche Freude; und im Normalfall bekommt man attestiert, ein kunstsinniger Freiheitskämpfer zu sein, der tun dürfe, wonach ihm gerade der krause Sinn stehe. Die Kirche hat sich juristisch gewehrt, ein Zeichen dafür, dass sie ihre Schafsgeduld gegen Sudeleien ablegt.
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