Rheinische Post: Polizei muss mobil bleiben = Von GERHARD VOOGT
Düsseldorf (ots)
Die Kriminalität in NRW nimmt weiter zu. In Essen etwa ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im ersten Halbjahr des Jahres um 35 Prozent angestiegen. Es ist wichtig, dass die Polizei so schnell wie möglich vor Ort ist, wenn die Bürger Hilfe benötigen. Kürzungen, die die Mobilität der Einsatzkräfte einschränken, sind nicht akzeptabel. Der Plan des NRW-Innenministeriums, rund 1000 Fahrzeuge einzusparen, soll nur Zivilfahrzeuge betreffen. Alte Wagen, die überwiegend auf dem Hof herumstehen, sollen ausrangiert werden. Der Erlös aus dem Verkauf wird in Neuwagen investiert. Ein vernünftiger Sparplan - denn das verbesserte Fuhrparkmanagement hebt die Qualität der Flotte und schränkt die Leistungsfähigkeit die Polizei nicht ein. Intelligente Kürzungen sind also auch in sensiblen Bereichen möglich. Der Vorgang sollte aber nicht zu hohe Erwartungen wecken. Die Einsatzbelastung der Polizei hat ihre Grenze erreicht. Das zusätzliche Personal, das jetzt eingestellt wird, kann die Lücke kaum schließen, die durch die Pensionierungswelle der nächsten Jahre entstehen wird. Signifikante Einspar-Effekte durch Strukturveränderungen - wie die Zusammenlegung von Behörden - sind kaum zu erwarten. Wer bei der Polizei den Rotstift ansetzt, um Haushaltsprobleme zu lösen, handelt verantwortungslos.
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