Rheinische Post: Die Ehe und die Homo-Paare
Düsseldorf (ots)
Kommentar von Reinhold Michels
Das radikalste Urteil fällen nach dem Wort eines Philosophen die Ungebildeten, denn sie kennen weder Gründe noch Gegengründe. Man beantworte also die Frage, ob die rechtliche Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften von Homosexuellen mit der Ehe gut oder schlecht sei, nicht mit einem schlichten Ja oder Nein. Man sei auch vorsichtig, die sich nach manchen politischen Moden streckende CDU fix anti-konservativer Umtriebe zu zeihen, weil namhafte Christdemokraten Schwule und Lesben steuerlich wie Eheleute behandelt sehen wollen. Es ist komplizierter. Andreas Rödder zitiert in seiner Schrift "Was ist heute konservativ?" den konservativen britischen Premier Lord Salisbury mit der rheinisch-schlitzohrig klingenden Weisheit: Es gelte, Veränderungen zu verzögern, bis sie harmlos geworden seien. Man könnte argumentieren, die Schaffung des Rechtsinstitutes "Eingetragene Lebenspartnerschaft" und die höchstrichterlich zu erwartenden Vorgaben verlangten, was Ministerin Schröder (CDU) vorschwebt. Muss, wer A sagt, auch B sagen? Nein. Politik, zumal eine christlich grundierte, kann und sollte bei allem gebotenen Respekt vor homosexuellen Paaren das Abstandsgebot zwischen der Ehe als Familienkeimzelle und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften beachten.
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