Rheinische Post: Kommentar: Ökostrom-Märchen
Düsseldorf (ots)
Auf eins können sich Bürger verlassen: Strom wird deutlich teurer. Weil das auch Unternehmen und Politik wissen, schieben sie einander schon jetzt den Schwarzen Peter zu. Die Ökostrom-Lobby behauptet, Konzerne gäben Strompreis-Senkungen nicht weiter, die Konzerne verweisen auf den hohen Staatsanteil. Eine klare Stimme im durchsichtigen Streit erhebt Kartellamts-Präsident Mundt. Für ihn ist die schlecht gemanagte Energiewende der größte Preistreiber. Strom aus Wind und vor allem aus Sonne ist nicht wettbewerbsfähig und muss mit Hilfe der Öko-Umlage auf den Marktpreis herunter subventioniert werden. Zugleich genießt er auch noch Vorfahrt bei der Einspeisung ins Netz. Entsprechend ungehemmt wird die Landschaft mit Windmasten verspargelt, werden Dächer mit Solaranlagen zugepflastert - der Stromkunde zahlt es. Wer den Preisanstieg bremsen will, muss hier ansetzen. Darum sollte die Kanzlerin auf ihrem heutigen Energie-Gipfel auch nicht über eine Erhöhung der Hartz-Sätze reden, die nur Symptome kurieren und die Mittelschicht benachteiligen würde. Wichtiger ist es, den Ökostrom den Bedingungen des Marktes zu unterwerfen. Und auf dem hat Solarstrom aus Deutschland keine Chance.
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