Rheinische Post: Stress mit Atomkraft
Düsseldorf (ots)
Atomkraft-Gegner werden sich durch den Stresstest bestätigt sehen: Fast alle Meiler Europas haben Sicherheitslücken. Erweist sich damit die überstürzte Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke nach Fukushima als kluge Tat der Kanzlerin? Nein. Denn der Stresstest zeigt auch: Die gefährlichsten Meiler stehen nicht in Deutschland, sondern um Deutschland herum. In deutschen Meilern fehlt vielleicht ein Erdbeben-Messgerät, was etwa im Emsland nicht wirklich ein Problem sein dürfte. Richtig gefährlich sind die Meiler in Frankreich und Tschechien. Und die mussten schon im vergangenen Winter viel Strom für Deutschland erzeugen, weil die Bundesregierung zu viele grundlastfähige Atomkraftwerke auf einmal vom Netz genommen hatte. Die Kanzlerin mag Deutschland als grünen Musterschüler preisen. Tatsächlich hat sie durch den überstürzten Ausstieg nur die Risiken im Ausland vergrößert. Verantwortungslos verhalten sich auch Frankreich und Großbritannien, die Simulationen von Terrorangriffen ablehnten. Dabei ist die Gefahr, dass Terror einen westeuropäischen Meiler trifft, größer, als dass ein Erdbeben Schäden anrichtet. Wer den Stresstest nicht ernst nimmt, darf sich nicht wundern, wenn die Ablehnung der Atomkraft wächst.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell