Rheinische Post: Kommentar: Der Preis der Wohnungssuche
Düsseldorf (ots)
Die Initiative der rot-grünen Landesregierung zur Änderung der Praxis bei Maklergebühren ist richtig. Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen. Wenn Vermieter meinen, ohne Makler keinen Mieter zu finden, müssen sie auch die Kosten dafür tragen. Die aktuelle Rechtslage weicht von diesem Prinzip ab. Sie wird vor allem von Mietern als unfair empfunden. Schließlich haben sie in Großstädten wie Düsseldorf kaum eine Chance, die Maklergebühr zu umgehen. Vermieter können hingegen frei entscheiden, ob sie auch bei großer Nachfrage einen Makler einschalten - etwa, weil sie Wert auf dessen Rechtsberatung oder die Bonitätsprüfung legen. Oder weil sie die Mühe der Mieterauswahl scheuen. Aber dann sollen sie diese - durchaus wertvollen - Dienstleistungen auch bezahlen. Es bleibt ihnen ja unbenommen, die Vermittlungskosten über die Miete weiterzugeben. Das wird dann aber der Wettbewerb regeln. Bei Mieten funktioniert der Wettbewerb weitgehend, bei den Maklergebühren aber meistens nicht. Trotz der guten Idee lenkt der rot-grüne Vorstoß von einem viel größeren Übel ab: In den zehn größten Städten Deutschlands fehlen 100 000 Mietwohnungen. Das liegt weder an den Maklern noch an den Vermietern, sondern ist das Ergebnis einer unprofessionellen Stadtplanung.
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