Rheinische Post: Griechische Depression
Düsseldorf (ots)
Wollen die Euro-Staaten das Risiko des Zusammenbruchs der Währungsunion weiterhin nicht eingehen, bleibt ihnen kein anderer Weg, als Griechenland zwei Jahre mehr Zeit zur Umsetzung von vereinbarten Spar- und Reformschritten einzuräumen. Auch das wird vermutlich nicht ausreichen, denn das Land ist in eine Depression geraten, aus der es so schnell nicht wird herauswachsen können. Die Frage lautet zurzeit gar nicht mehr wann, sondern ob und wie der Turnaround in Griechenland überhaupt noch gelingen kann. Fest steht, dass Griechenland über viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte auf Transfers angewiesen sein wird.Für Deutschland wird das teuer. Die Bundesregierung hat schon jetzt größte Mühe, dies den Bürgern plausibel zu erklären. Der Unmut über die in Griechenland versenkten Milliarden deutscher Steuerzahler ist längst übergroß. Es kann nur so gehen: Schritt für Schritt muss die Bundesregierung den griechischen Entscheidungsträgern weitere Opfer abverlangen. Dabei wird es künftig weniger um Einsparungen als um echte Reformen gehen müssen.
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