Rheinische Post: Kommentar zu den Durchsuchungen: Deutsche Bank hat ein katastrophales Image
Düsseldorf (ots)
Als Josef Ackermann die Deutsche Bank verließ und seine Nachfolger Anshu Jain und Jürgen Fitschen die Führung des Unternehmens übernahmen, war vom großen Kulturwandel die Rede. Der geht an der Öffentlichkeit vorbei. Der Name von Deutschlands größter Bank steht für die Verwicklung in einen Zinsmanipulations-Skandal in London, für jahrelangen Rechtsstreit mit Leo Kirch und jetzt auch für die Beteiligung von Mitarbeitern an Steuerbetrug. Natürlich ist es nicht die Bank, die sich schuldig gemacht hat, sondern es waren kriminelle Mitarbeiter. Und natürlich sollte man sich auch davor hüten, die Manager Fitschen und Krause mit tatsächlichen Straftätern in einem Topf zu werfen, weil sie eine Steuererklärung unterschrieben haben. Aber auch eine saubere juristische Betrachtung ändert nichts am katastrophalen Image der Bank. Anstelle des Wandels steht in der Außenwahrnehmung weiter eine Mischung aus Neid, Ärger und Häme bei Misserfolg. Die Deutsche Bank Ackermanns war in den Augen des Normalbürgers eine Haus mit Renditegier; die Deutsche Bank in der Nach-Äckermann-Ära ist eine von Pleiten, Pech und Pannen. Beides ist extrem schädlich - auch für die ganze Branche.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell