Rheinische Post: AOK-Studie: Jede sechste Arzneimittelverordnung birgt gefährlichen Medikamenten-Mix
Düsseldorf (ots)
Jede sechste Arzneimittelverordnung birgt das Risiko von gefährlichen Wechselwirkungen mit einem anderen Medikament. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe) vorliegt. Besonders betroffen sind ältere Menschen mit mehreren Erkrankungen, vor allem Pflegeheim-Bewohner. Ausgewertet wurden die rund 65 Millionen verordneten Verpackungen für die 24 Millionen AOK-Versicherten bundesweit aus dem ersten Quartal des Jahres 2012. In etwa drei von 1000 Fällen verschrieben die Ärzte sogar einen Pillen-Mix, der lebensbedrohlich sein kann. In 3,5 Prozent der Fälle wurden Kombinationen verordnet, die "schwerwiegende gesundheitliche" Folgen haben können. "Das Problem gefährlicher Arzneimittel-Kombinationen können Kassen und Ärzte nur gemeinsam lösen", erklärte der Chef der AOK Hamburg/Rheinland, Günter Wältermann. Die AOK suche das Gespräch mit den Medizinern, wenn bedenkliche Verordnungen auffielen. Wältermann sieht vor allem Handlungsbedarf bei der Versorgung von Pflegeheim-Bewohnern. "Dort werden teilweise Dosierungen und Kombinationen verordnet, die unter Körperverletzung fallen", sagte er der Zeitung.
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