Rheinische Post: Zypern braucht EU-Hilfe = Von Martin Kessler
Düsseldorf (ots)
Noch ziert sich die Bundesregierung, die Milliardenhilfen für den von der Pleite bedrohten Inselstaat Zypern gegenzuzeichnen. Und solange es nicht klar ist, ob eine populistische Regierung sich über mögliche Konditionen für diese Hilfe einfach hinwegsetzt, wird es auch keinen Cent für die Zyprioten geben. Doch auf mittlere Sicht werden die zahlungskräftigeren Euro-Länder kaum um Hilfen herumkommen. Denn die Insel ist für Europa strategisch wichtig - trotz ihrer Stellung als Oase für Schwarzgeld insbesondere von russischen Anlegern. Überließe man Zypern anderen Mächten, so entstünde mitten im Mittelmeer eine Verrechnungszentrale für Diktatoren und zweifelhafte Staatslenker aller Art. Auch der Dauerkonflikt mit der Türkei um die Einheit der Insel bekäme plötzlich eine für die EU riskante Wendung. Eine Rettungsaktion für Zypern käme mit 17,5 Milliarden Euro die Europäer gleichwohl ziemlich teuer. Deshalb muss sich die Insel einem strengen Reform-Regime unterwerfen und zugleich die strikten Schwarzgeldbestimmungen der EU akzeptieren.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell