Rheinische Post: Rocker überwachen Kommentar Von Christian Schwerdtfeger
Düsseldorf (ots)
Die gewalttätigen Auseinandersetzungen im Rockermilieu haben mit den Schüssen auf ein Mitglied der Hells Angels eine neue Stufe der Gewalt erreicht. Die Tat zeigt, dass der Rockerkrieg zwischen den verfeindeten Banden um die Vormachtstellung im Rotlichtgewerbe und Drogenhandel eskaliert. Es gleicht einem Wunder, dass bei den beinahe täglichen Angriffen bislang noch keine Unbeteiligten verletzt oder getötet worden sind. Um so wichtiger ist es, dass die Polizei mit aller Entschiedenheit gegen die Rocker vorgeht. Es ist richtig, dass der Innenminister weitere Polizeieinheiten nach Duisburg schickt, um den Druck auf die Kriminellen weiter zu erhöhen. Doch massive Polizeipräsenz, Razzien und Straßensperren werden auf Dauer nicht ausreichen. Den Kampf gegen die Rockerkriminalität droht der Rechtsstaat auf lange Sicht zu verlieren, wenn den Ermittlern weiterhin der Zugriff auf die Vorratsdatenspeicherung verwehrt bleibt. Sie müssen die Telefone und Computer der Rocker überwachen dürfen. Ansonsten wird die Polizei weiterhin nur reagieren und nicht agieren können.
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