Rheinische Post: Zyprische Sprengsätze = Von Birgit Marschall
Düsseldorf (ots)
Der eilige Rücktritt des zyprischen Finanzministers nährt den Verdacht, Sarris selbst, ein früherer Manager der Laiki-Bank, habe ihm nahestehende vermögende Personen vor den Bankenschließungen Mitte März gewarnt. Auch Präsident Anastasiades steht unter Druck, weil die Firma seines Schwiegersohnes noch rechtzeitig viele Millionen Euro ins Ausland überwiesen haben soll. Für die zyprische Gesellschaft sind solche Nachrichten Sprengsätze: Sie steigern das Misstrauen der Menschen gegenüber der politischen Führung und den Widerstand gegen die bittere Medizin der Geldgeber. Ohne die stillschweigende Einsicht der Zyprer in den notwendigen Umbau ihrer Wirtschaft wird das schwierige Projekt aber nicht gelingen. Es darf nicht sein, dass sich in einem Mitgliedsland der Euro-Zone Reiche und Korrupte ungeschoren davon machen können, während auf die Normalbürger massive Wohlstandsverluste zukommen. EU und IWF sollten den zyprischen Behörden jede Hilfe gewähren, damit diese dem Korruptionsverdacht konsequent nachgehen und Gelder zurückbringen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell