Rheinische Post: Die alternde Gesellschaft
Düsseldorf (ots)
Das Thema der älter werdenden Gesellschaft scheint nicht für den schnelllebigen Politikbetrieb geeignet. Auch das erklärt, warum es von Gipfel zu Gipfel gereicht wird, ohne dass die Bundesregierung bislang weitreichende Beschlüsse oder gar Gesetze in die Tat umgesetzt hätte. Begriffe wie Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit drohen deshalb allmählich zu Phrasen zu werden. Den demografischen Wandel politisch zu gestalten ist so unpopulär, weil er unpopuläre Entscheidungen erfordert. So wird man über kurz oder lang in menschenleeren Landstrichen Infrastruktur abbauen müssen, um sie anderswo zu erhalten. Für die Länder und mehr noch für einzelne Dörfer und Kommunen wird es zu einem Wettbewerb um Standortvorteile kommen - wer ihn verliert, hat schlechte Karten für die Zukunft. Auch die Frage, wie die sozialen Sicherungssysteme künftig noch bezahlt und damit erhalten werden können, ist bisher von keiner Partei beantwortet worden. Das möglicherweise wichtigste aller Zukunftsthemen - es enthält für den Wahlkampf dann doch zu viele unbequeme Wahrheiten.
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