Rheinische Post: Kommentar
Bricht der Bund Tabu beim "Eisernen Rhein"?
= Von Detlev Hüwel
Düsseldorf (ots)
Seit Jahren schon wird um den "Eisernen Rhein", die Schienenverbindung von Antwerpen zum Duisburger Hafen, gerungen. Jetzt plötzlich bekommt das Projekt neuen Schwung. Bei der Suche nach optimalen Verbindungen zu den niederländischen und belgischen Nordseehäfen hat das Bundesverkehrsministerium gewissermaßen die vorhandene Strecke Venlo-Duisburg neu entdeckt, sie allerdings um eine brisante Prüfvariante bereichert - die "Viersener Kurve". Diese Gleise würden durch dicht besiedeltes Stadtgebiet führen. Verständlich, dass die Menschen in Viersen davon nichts wissen wollen, zumal der Güterverkehr infolge dieser "Abkürzung" enorm zunehmen dürfte. In NRW galt diese Trassenführung bislang nicht ohne Grund als Tabu. Wenn der Bund beabsichtigen sollte, es zu brechen, dann muss er auch mit Lärmschutzmaßnahmen oder einer Tunnelführung dafür sorgen, dass die Wohnqualität nicht noch weiter beeinträchtigt wird. Es gibt allerdings auch Verkehrsexperten, die nicht an die Wiederbelebung des eingerosteten "Eisernen Rheins" glauben. Sie halten die Kosten für zu hoch und die Aussichten auf eine Einigung mit den Niederlanden und Belgien für zu gering.
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