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Rheinische Post: Kommentar
Kaltherziges Geständnis = Von Reinhold Michels

Düsseldorf (ots)

Kein Zweifel besteht, dass der frühere SPD-Jungstar Edathy konsumierender Teil eines schmutzigen Geschäftsmodells namens Kinderpornografie war. Kaum zu bezweifeln ist auch, dass Edathy krank sein muss. Vor allem erschien er verstockt und hochmütig, das Gegenbild des Goethe'schen guten Menschen, der sich in seinem dunklen Drange des rechten Weges wohl bewusst ist. Bestehen auch keine Zweifel, dass sich gestern zum schmutzigen Metier ein schmutziger Deal zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft, Verteidigung gesellte? Für das Modell "Verfahrenseinstellung gegen Geldauflage" spricht seine Gebräuchlichkeit. Es wird jährlich zigtausendfach angewendet. Nur wenn Prominente seine Nutznießer sind, fällt das vielen Rechtstreuen unangenehm auf. Befremdlich erscheinen die läppischen 5 000 Euro und das automatenhaft wirkende, kaltherzige, späte Geständnis. Welch ein "Charakterchen" Edathy ist, belegt, dass ihm kein Wort des Mitgefühls für die gekauften und missbrauchten Kinder über die Lippen kam. Ein freier und kranker Mann. Und ein Geächteter.

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