Rheinische Post: Kommentar: Hohe Kosten für psychische Störungen
Düsseldorf (ots)
Die Entwicklung der Zahl von Erwerbsminderungsrentnern und Krankheitstagen wegen psychischer Probleme von Arbeitnehmern ist alarmierend. Der seit mehr als zehn Jahren bestehende Aufwärtstrend konnte bislang leider nicht gestoppt werden. Nicht nur wegen der ökonomischen Folgen für Unternehmen und der Belastung der Sozialkassen ist es Zeit umzusteuern. Hinter jeder wochenlangen Krankschreibung wegen Burn-out und hinter jeder Erwerbsminderungsrente wegen psychischer Störungen steht ein trauriges Einzelschicksal. Nun macht nicht allein der Job viele krank. Auch private Schicksalsschläge oder eine erbliche Veranlagung für bestimmte psychische Erkrankungen sind oft Ursache. Doch in den Fällen, in denen der Job die enormen Ausfallzeiten verursacht, lohnt sich das Umdenken von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Allein das Gespräch über mögliche Überforderung oder über Knatsch mit den Kollegen kann die Situation entspannen. In unserer Gesellschaft ist es kein Tabu mehr, eine psychische Krankheit oder Krise einzuräumen. Es ist aber leider immer noch ein Tabu, am Arbeitsplatz über die Ursache zu sprechen, wenn sich diese anbahnt. Das muss sich ändern.
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