Rheinische Post: Kommentar: Frankreichs Alptraum
Düsseldorf (ots)
Emmanuel Macron ist der Favorit für die Stichwahl im Rennen um das französische Präsidentenamt, und er hat in der TV-Debatte mit seiner rechtspopulistischen Gegnerin Marine Le Pen gestern einen klaren Punktsieg gelandet. Es mangelt dem jungen Senkrechtstarter der französischen Politik nicht an Selbstbewusstsein, ganz im Gegenteil. Trotzdem zweifeln viele Franzosen an der Fähigkeit des politisch noch recht unerfahrenen Kandidaten, das Land auch in einer Krisensituation führen zu können. Und viele zweifeln daran, ob Macron als Vertreter der urbanen Eliten auch Präsident des ländlichen Frankreichs sein kann. Diese Zweifel sind legitim. Aber es gibt zu Macron keine Alternative. Die zutiefst nationalistische Vision Le Pens für Frankreich muss auch uns Deutschen Angst machen. Ihr ökonomisches Programm ist haarsträubend und wird derzeit beinahe täglich umfrisiert. In Le Pens Partei, dem nur äußerlich weichgespülten Front National, tummeln sich weiterhin viele Rechtsextreme. Es ist ganz einfach: Nur eine Wahl Macrons kann diesen Alptraum verhindern.
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