Rheinische Post: Machtfaktor Nerven Kommentar Von Eva Quadbeck
Düsseldorf (ots)
Im beginnenden Bundestagswahlkampf wird nun doch wieder Merkel das Zugpferd für die Union. Lange sah es so aus, als könne die Kanzlerin nicht mehr an ihre alten Beliebtheitswerte anknüpfen. Die unkontrollierte Lage während der Flüchtlingskrise und ihre Dauerfehde mit CSU-Chef Seehofer hatten sie mächtig an Reputation gekostet. Nun ist sie wieder da. Drei gewonnene Landtagswahlen geben ihr Rückenwind. War Merkel früher als Teflon-Kanzlerin bekannt, so kostete es sie deutlich mehr Mühe, den politischen Ballast der Flüchtlingskrise loszuwerden. Aber es ist ihr gelungen - ebenso wie sie den Schulz-Effekt einfach ausgesessen hat, bevor dieser Wirkung entfalten konnte. Ein bisschen Glück ist stets dabei, wenn sich für Machthaber solche krisenhaften Situationen zum Guten wenden. Einen nicht unerheblichen Anteil an Merkels erneuerter Popularität hat aber auch ihre legendäre Nervenstärke. Diese Eigenschaft wird eines Tages rückblickend auf ihre Amtszeit sicherlich als eine zentrale Säule ihres langen Machterhalts gewertet werden.
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