Rheinische Post: Kommentar: Mäzenatentum
Düsseldorf (ots)
Die Aussagen von Ex-FBI-Chef James Comey sind deshalb so gefährlich für US-Präsident Donald Trump, weil sie ihn an seiner verwundbaren Stelle treffen: seinem unbändigen, vor den demokratischen Gepflogenheiten nicht Halt machenden Narzissmus. Trump stellt Trump über alles. Er wollte den unbedingten Gehorsam von Comey. So soll Trump Comey als Erstes gefragt haben, ob dieser seinen Job behalten wolle. Trump habe ein "mäzenatenhaftes Verhältnis" zwischen beiden verlangt, sagt Comey weiter. Heißt: Wer Trump nicht folgt, fliegt. Dabei ist Comey als Chef der obersten Polizeibehörde immer zuerst dem Recht und dem Rechtsstaat verpflichtet, nicht einzelnen Personen. Selbst wenn es sich um den Präsidenten handelt. Trumps Welt ist eine von Abhängigkeiten. Bist du für oder gegen mich? Comey wollte das nicht mitmachen und musste gehen. Nun könnten die Aussagen das Bild eines Präsidenten skizzieren, der gefährlich für die einflussreichste Demokratie der Welt ist. Weil er sie von innen aushöhlen könnte. Die Republikaner wenden sich ab. Trump war noch nie so unter Druck.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell